Romantisches Stündchen im Wald

27.12.2018

Was fehlte war eigentlich nur der Schnee; ersatzweise war Dauerregen geboten. Aber es spricht für die Beliebtheit der Waldweihnacht des OWV in Johannisthal, dass sich trotzdem eine große Zahl Gäste an der Marienkapelle versammelte.

Johannisthal. Der Aufgang zur Kapelle war mit Lichtern geschmückt; davor hatten die Organisatoren mit Vorsitzendem Reinhard Heine an der Spitze eine Feuerstelle errichtet. begrüßte die Gäste, unter ihnen den Direktor des Exerzitienhauses, Manfred Strigl, und Bürgermeister Karlheinz Budnik. Weihnachtliche Musikstücke und Lieder trugen die Jagdhornbläser Windischeschenbach unter Leitung von Sabine Schremmer und der Liederkranz unter Leitung von German Beer vor. „Fröhliche Weihnacht überall“ wünschten die Sänger und appellierten mit „Leise rieselt der Schnee“ an die Fantasie der Besucher. „Es wird scho glei dumpa“ und „Wir sagen euch an“ intonierten die Bläser.

Exerzitienhaus-Direktor Manfred Strigl hatte für seine Gedanken eine zerbrochenen Christbaumkugel mitgebracht. Er erzählte vom Entstehen des Christbaumschmuckes. Eine solche Kugel sei ein zerbrechliches Objekt und passe deswegen gut zu Weihnachten; die Botschaft Christi sei durch ein kleines Kind in die Welt gekommen. Mit Glauben und Vertrauen solle man sorgsam umgehen wie mit einer Christbaumkugel.

Die Weihnachtskugel solle auch stellvertretend für einen Apfel stehen und daran erinnern, dass Adam und Eva nicht auf Gottes Gebot geachtet hätten. Die Kugel könne auch als gebogener Spiegel betrachtet werden, und einladen nachzudenken, was man eventuell verzerrt in der Idee von Weihnachten sehe. Strigl appellierte an die Versammelten, sich um ein gutes Miteinander zu bemühen, denn dann sei zu spüren, „dass Himmel und Erde sich berühren“.

Bürgermeister Karlheinz Budnik las die Geschichte einer Frau vor, die 1949 Weihnachten als Kind in der „schlechten Zeit“ erlebte. Die Mutter krank, der Vater im Krieg vermisst und ohne Geld half eine mitfühlende ältere Cousine der Familie, trotzdem Weihnachten feiern zu können, und die Gebete vieler Mitmenschen der Mutter, wieder gesund zu werden. Mit einem gemeinsamen Lied schloss der besinnliche Teil der Waldweihnacht. Die Besucher waren dann noch zu Glühwein, Stollen und Lebkuchen eingeladen.

 

 

erschienen bei onetz.de

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